Studio Soulwax
Dieses monolithische Tonstudio in Gent, das der lokale Architekt Glenn Sestig für das Elektronikduo Soulwax geschaffen hat, ziert eine Fassade aus Granitblöcken. In dem auf einem verlassenen Werkstattgelände errichteten vierstöckigen Gebäude sind die Vinylsammlung der DJs und die Musikproduktion zusammen mit einem Apartment mit Dachterrasse untergebracht, wo die Nacht zum Tag gemacht werden kann. Soulwax, das sind die Brüder David und Stephen Dewaele aus Gent, auch bekannt unter dem Namen „2manydjs“, die das Studio als Heimatbasis für ihr Plattenlabel Deewee nutzen. Das Gebäude wurde 2013 fertiggestellt. Auf den Fotos ist es während der Feier der 50. Platte des Labels zu sehen. Laut den Brüdern Dewaele wurde in dem Genter Studio, das den Beinamen „Deewee001“ hat, an jeder einzelnen CD des Labels gearbeitet. „Das Projekt war sehr ehrgeizig“, so David Dewaele. „Wir wollten etwas Funktionales schaffen, also musste es ein komplexes Gebäude werden, um den verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Aber wir wussten, dass Glenn [Sestig] enorm effizient arbeitet. Er hat so eine Art japanische Weise, jeden Zentimeter auszunutzen, und er hat uns gezeigt, dass man auch mit wenig vieles erreichen kann.“ Die verschiedenen Elemente des Gebäudes sind rund um den zentralen Regieraum im Erdgeschoss angeordnet. Diesen mit Mischpulten ausgestatteten Raum beschreiben die Brüder als „das Herz des Gebäudes“, zusammen mit einer Wand aus beweglichen, monochromen Akustikpaneelen. Über dem Tonstudio ist die gesamte Vinylsammlung der DJs untergebracht, insgesamt über 60.000 Platten. Im obersten Geschoss befindet sich ein offener Wohnbereich mit Dachterrasse, während in den dazwischenliegenden Etagen ein Gästezimmer sowie Synthesizer- und Videoräume anzutreffen sind. Neben dem Aufnahmeraum im Erdgeschoss befindet sich ein rechteckiger, gefliester Innenhof mit weißen Kieseln, der die Illusion eines japanischen Gartens erzeugt. „Akustische und mechanische Anforderungen haben beim Design aufgrund der technischen Nutzung des Gebäudes eine große Rolle gespielt, aber das Aussehen war ebenso wichtig“, so Sestig. „Großen Einfluss haben dabei die Arbeiten des Architekturbüros Superstudio aus den 1960er Jahren sowie die japanische Architektur gehabt: Beide vereinigen ein minimalistisches Ganzes mit starken graphischen Designelementen.“ Passend zur mysteriösen Fassade des Gebäudes sind die Innenbereiche mit Rastermustern, dunklen Farben, weichen Teppichen und Rauchglasspiegeln dekoriert.